[tab]"Fordre niemand, mein Schicksal zu hören.
Fordre niemand, mein Schicksal zu hören
von Euch allen, die Ihr in Arbeit steht.
Ja, wohl könnte ich Meister beschwören
es wär doch bis morgen schon zu spät
Aus der Wanderschaft l***igen Tagen
setz ich Kleider und Reisegeld zu.
Und so hab ich denn nun weiter nichts zu tragen
als mein´ Rock und mein´ Stock und die Schuh
Keine Hoffnung ist Wahrheit geworden,
selbst in Schlesien war alles besetzt.
Als ich reiste über Frankfurt nach Norden
ward ich stets von Gendarmen gehetzt.
Von Stettin aus nach Hause geschrieben,
ging ich dennoch Berlin erst noch zu,
und so ist mir denn nun weiter nichts geblieben
als der Rock und der Stock und die Schuh’.
In der Heimat darf ich mich nicht zeigen,
denn dahin ist das Geld und der Rock.
Laßt mich meinen Namen verschweigen,
denn sonst droht mir ein knotiger Stock.
Statt in Betten, in Wäldern gebettet,
Oh, ich hatte nur wenige Ruh.
Und so hab ich in der Fremde nichts gerettet
als die Hosen und zerrissene Schuh.
Text: von einem Handwerksburschen"
- Berthold Auerbach, 1840.
Music: Zupfgeigenhansel (Thomas Friz, Erich Schmeckenbecher).
"Ein stolzes Schiff.
Ein stolzes Schiff streicht einsam durch die Wellen
Und führt uns uns´re deutschen Brüder fort
Die Fahne weht, die weißen Segel schwellen
Amerika ist ihr Bestimmungsort
Seht auf dem Verdeck sie stehen Sich noch einmal umzudrehen
Ins Vaterland, ins heimatliche Grün
Seht, wie sie über´s große Weltmeer zieh´n
Sie zieh´n dahin auf blauen Meereswogen
Warum verlassen sie ihr Heimatland
Man hat sie um ihr Leben schwer betrogen
Die Armut trieb sie aus dem eig´nen Land
Schauet auf, ihr Unterdrücker
Blicket auf, ihr Volksbetrüger
Seht eure besten Arbeitskräfte flieh´n
Seht, wie sie übers große Weltmeer ziehn
Sie zieh´n dahin, wer wagt sie noch zu fragen
Warum verlassen sie ihr Heimatland
O armes Deutschland, wie kannst du es ertragen
Daß deine Brüder werden so verbannt
Was sie hofften hier zu gründen
Suchen sie dort drüben zu finden
D´rum zieh´n sie fort von deutschem Boden ab
Und finden in Amerika ihr Grab"
- Heinrich Schacht, 1855.
Music: Zupfgeigenhansel (Thomas Friz, Erich Schmeckenbecher).[/tab]