Die Baume stehn der Frucht entladen,
Und gelbes Laub verweht ins Tal
Das Stoppelfeld in Schimmerfaden
Erglanzt am niedern Mittagstrahl.
Es kreist der Vogel Schwarm , und ziehet;
Das Vieh verlangt zum Stall, und fliehet
Die magern Aun,vom Reife fahl,
O geh am sanften Scheidetage
Des Jahrs zu guter letzt hinaus;
Und nenn inn Summertag und trage
Den letzten schwer gefunden StrauB.
Bald stegt Gewolk und Sscbwartz dahinter
Der Sturm,und sein Genof,der Winter,
Und hult in Flocken Feld und Haus.
Ein weiser Mann,ihr Lieben haschet
die Freuden im Voruberfliehn,
Empfangt, was kommt unuberraschet,
Und pluckt die blumen, weil sie blunt.
Und sind die Blumen auch verschwunden;
So steht am Winterherd umwunden
Sein Festpokai mit immergrun
Noch trocken fuhrt durch Tal und Hugel
Der langst vertraube Sommerpfad.
Nur rotlich hangt am wasserspiegel
Der Baum, den grun ihr neulich sacht.
Doch grunt beim1 Rot der Hagendorne
Und Spillbeern, unsure Lagenstatt!
So still an warmer Sonne liegend,
Sehn wir das bunte Feld Hinan,
Und dort, auf schwartzer Brache plugend,
Mit Lustegpfeif ,den Ackermann.
Die Krah’n in fricher Furche schwammen
Dem Pfluge nach, und scbrein und Larmen;
Und dampfend zieht das Gaulgespanm,
Natur, wie schon in jedem Kleide!
Auch noch im Sterbekleid wie schon!
Sie micht in Wehmut sanfte Freude,
Und lachelt tranend noch I’m Gehen.
Du,welkes Laub, dad niederschauert,
Du Blumchen, lispelst: Nicht getrauert!
Wir werden schoner auferstehn!
Johann Heinrich Voss